Bericht von Karl-Heinz Meister
Die diesjährige Reisegruppe bestand aus Marianne und Winfried Rode, Bärbel und Wilfried Noll, Gisela und Karl-Heinz Meister, Helga Adolph, Bernd Fiedler, Günther Schwemmlein und Manfred Fischle. Leider musste Günther Raabe wegen Krankheit kurzfristig absagen. Da von den Teilnehmern die unterschiedlichsten Anreisemöglichkeiten gewählt wurden traf man sich erstmals gemeinsam in Oslo am Flughafen. Von dort ging es weiter über Lillehammer, Otta, Vagamo nach Lemonsjoe wo wir Marianne, Bärbel und Gisela absetzten. Sie hatten dort eine wunderschöne Blockhütte gemietet und verbrachten die nächsten Tage mit Skifahren ( alpin ), Langlauf Wandern und Spazierengehen. Für den Rest der Gruppe ging es weiter zum Campingplatz „ Heimsand „ ; hier sollte der eigentliche Ausgangspunkt für unsere Tour sein. Schnell wurde die Reisekleidung gegen die Langlaufkleidung getauscht, das restliche Gepäck auf den Motorschlitten gepackt und der Marsch zur 8 km entfernten Russboddenhütte sollte beginnen, wäre nicht das Problem mit Günthers Langlaufschuhen aufgetreten. Günther hatte in der Hektik der Reisevorbereitung zwar zwei Langlaufschuhe der gleichen Firma und des gleichen Design aber leider nicht der gleichen Grösse eingepackt ( der linke Schuh seiner Frau wollte einfach nicht an seinen, 8 Nummern grösseren Fuss passen ). Für ersten Gesprächsstoff war gesorgt. Ein schmunzelnder Blick unseres Motorschlittenfahrers auf Günthers Füsse und schon konnte er mit seinen Schuhen aushelfen. Bei einbrechender Dunkelheit wurde zur Hütte gestartet. Dort erwartete uns Thor unser norwegischer Guide mit einer romantisch beleuchteten Hütte und dem vorbereiteten Abendessen. Nachdem die ‘Luxuszimmer’ in der ca. 150 Jahre alten Hütte sowie einige Tipps und Empfehlungen verteilt waren, kam die Zeit für den Begrüssungsschluck und erste Sprüche wurden geklopft ( Hauptthema war an diesem Abend natürlich Günthers Schuhe ).
Der nächste Morgen ( 16.03.) erwartete uns mit ca. - 15 Grad und strahlendem Sonnenschein. Erste Bekanntschaft wurde mit dem eiskalten Wasser zum Zähneputzen, dem Schnee zum Waschen und dem Häusle ( Plumsklo ) gemacht. Schnell wurde uns die Wichtigkeit des Ausspruchs „Die Schipp`is da“ bewusst, denn sie war das sichtliche Zeichen dafür ob das Häusle besetzt oder frei war. Einstimmig wurde „ Die Schipp is da „ zum Spruch der Skifreizeit. Die Neulinge unter den Teilnehmern wurden darüber informiert, dass es zu Beginn erst einmal eine oder zwei Touren zum Einlaufen gäbe. Begonnen wurde deshalb mit einer 5-Stundentour zur „1750 m hohen Russlirundhoe „. Einem tollen Abendessen schlossen sich erste heisse Diskussionen in gemütlicher Hüttenatmosphäre an.
Sonntag (17.03.) stand die Tour zum „Besseggen mit Besssee und Gjendesee“ auf dem Plan. Strahlender Sonnenschein und ein herrliches Bergpanorama begleiteten uns den ganzen Tag. Lachsforellen, Wein und Willi´s rundeten den Tag ab.
Montag (18.03.) wurde vom Russfjellt her der „Nautgradstinden“ in Angriff genommen. Leider verhinderte schlechte Sicht (Nebel) den Aufstieg so dass wir zum sonnenüberfluteten Russfjellt zurückgingen. Einer ausgedehnten Pause folgte der Rückweg. Kaffee/Tee und Kuchen schlossen sich an. Während Thor wieder ein tolles Menue „Renntiergeschnetzeltes“ vorbereitete packten wir unsere Sachen für die geplante 2-Tagetour zum Glitterheim und Glittertinden. Geprägt war der anschliessende Hüttenabend von Diskussionen ums Wetter für die Glittertour, die „Pisastudie“, Riesterrente, Vorruhestand und v.m. Wie ihr feststellen könnten wurden alle wichtigen und weniger wichtigen Themen besprochen. An diesem Abend entstand auch das Unwort der Skifreizeit „Rentnerschredder“. Nur gut dass dieser Ausdruck von einem Vorruheständler kam.
Weniger schönes Wetter begleitete uns am Dienstag (19.03. ) auf unserem Weg über den „Veobrean-Gletscher“ zum Glitterheim. Die schlechte Sicht machte den Einsatz von Karte und Kompass erforderlich obwohl sich später herausstellte, dass „Thors“ Geländekenntnis die Genauigkeit von Karte und Kompass übertraf. Das Glitterheim im Nebeldunst, das Glücksgefühl der sich nähernden Dusche vor Augen beflügelten den Bernd die Eisfläche des Flusses zum Eissegeln zu nutzen. Es wurde jedoch eine Wasserskiuraufführung bei –10 Grad. Das Begrüssungsbier wurde trotz nasser Füsse mit Freude entgegengenommen. Nach intensivem Duschbad und einer Duschwanne voll „Trampelwäsche“ kehrten wir in die Zivilisation zurück. Ein weiteres teures Bier nach dem Abendessen und die Planung für den nächsten Tag ( Besteigung des Glittertinden ) rundeten den Abend ab.
Nebel und Sturm am Mittwoch ( 20.03.) liessen ein Begehen des Glittertinden nicht zu. Unverrichteter Dingen ( Winne bereits zum 6.Mal) macht wir uns wieder auf den Weg in Richtung Russboddenhütte. Der Nebel ging zwar zurück aber der Sturm wurde stärker so dass wir auf direktem Wege gehen mussten. Um in die Hütte zu gelangen mussten wir die Eingänge freischaufeln.
Auch am nächsten Morgen (21.03.) mussten die Eingänge nochmals freigeschaufelt werden, was den einen oder anderen von uns schon arg in Bedrängnis brachte schnell genug „uff die Schipp zu komme“ zumal ein besondere Wohltäter die Schipp kurzerhand erst einmal versteckt hatte. Nach dem Frühstück liefen wir ( 7-8 km) gegen den starken Wind in Richtung Thors-Fischerhütte um von dort mit denen zu Segeln umfunktionierten Biwagsäcken über den mit Eis und Schnee bedeckten See zu gleiten. Hierbei wurden teilweise enorme Geschwindigkeiten erreicht. Winne, Wilfried, Bernd und ich überraschten am Nachmittag unsere Frauen bei Kaffee und Kuchen in Lemonsjoe. Die anderen bewegten sich auf dem See oder machten einen faulen Nachmittag.
Der Freitag (22.03.) sollte noch einmal einen Höhepunkt bringen. Trotz verhangener Bergspitzen wurde die „Besshöhe“ in Angriff genommen. Drei Stunden dauerte der Aufstieg auf diesen schönen Berg mitten in Jotunheimen. Der Wettergott meinte es gut mit uns und liess bei Ankunft auf dem Gipfel die Sonne scheinen und ermöglichte einen tollen Blick über die Berge. Auch der Glittertind, der Wunschberg unserer Tour, ragte mit seinem klaren Weiß über die Wolken und schien sehr nah. Trotz schwieriger Abfahrt wurde die Russboddenhütte ohne Blessuren erreicht. Mit einem tollen 3-Gänge-Menue rief sich Thor nochmals eindringlichst als hervorragender Küchenchef in unser Gedächtnis zurück. Nicht nur wegen seiner Kochkünste auch als immer freundlichen, zurückhaltenden und kompetenten Guide werden wir Thor in Erinnerung behalten. Eine überaus angeregte Diskussion entfachte am Abend zu dem Thema „Gebähren mit oder ohne Kaiserschnitt“ die Diskussionsbeiträge liessen auf hohe Fachkompetenz und absolute Insiderkenntnisse schliessen.
Die Norwegen-Tour 2002 ging ihrem Ende entgegen.
Für den 23.03. stand nur noch die Rückkehr in die Zivilisation und der gemeinsame Abschlussabend in Otta auf dem Programm. Heimfahrt auf unterschiedlichen Wegen gen Deutschalnd.
Mein Fazit:
-eine tolle Tour mit tollen Eindrücken
-ein toller Guide
-eine tolle Truppe und
-ein herzliches Dankeschön an Winne den Organisator
-gern wäre ich bei der nächsten Tour wieder dabei
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