Norwegentour 2001


Erinnerungen an die Cross-Country-Skitour in Jotunheimen Norwegen 2001

Im April 2001 starteten acht Unentwegte des Ski-Club Helsa zur 6. Skitour ins wilde Jotunheimen mit seinen Bergen, Seen und Gletschern. Erneut hatten wir bei unserem Freund Thor die alten, romantischen, aus dem letzten Jahrhundert stammenden Hütten gebucht und fuhren wie jedes Jahr mit der Fähre Kiel - Oslo zu unserem Ziel. Durch das Gudbrandsdal erreichten wir am Nachmittag den Ausgangspunkt unserer Tour im Sjoadal.


Die fast komplette Tourengruppe beim Start zur Hütte !

Schnell wurde die übliche Straßenkleidung in die zünftige Tourenkluft gewechselt und schon ging es durch das verschneite Russdalen zur Rossbodenhütte am 10 km langen, zugefrorenen See. Ausserhalb der Baumgrenze gelegen, liegt die Hütte weit ab von jeder Zivilisation am tief verschneiten, zugefrorenen Russbodensee.



Nachdem man sich in den Hütten ohne Wasser, Licht und andere Zivilisationseinrichtungen eingerichtet hatte und den Kamin oder den Ofen ordentlich eingeheizt hatte, fühlte man sich trotz einer Panne bei -7 Grad Nacht-Raumtemperatur sehr wohl, zumal Verpflegung und alles Andere, einschlieslich Wetter, stimmte.

Am nächsten Tag der Start zum berühmten Gjendegrad, der in der bekannten Hymne 'Peer Gynt' von Henrik Ibsen, als steiler Grad, wie eine Sichel, mit Blick auf den 400 m tiefer gelegenem Gjendesee, beschrieben wird.



Der Gjendegrad (Bessegen) zwischen Bessvatnet und Gjendesee.



Die ganze Gruppe begibt sich am nächsten Tag zum Aufstieg auf den Hausberg der Russboddenhütte. 2.200 m hoch und mit dem Aussehen eines Zuckerhutes liegt der Nautgardstinten nur 6-7 km hinter der Hütte.



Ein überwältigender Ausblick vom Nautgardstinden belohnt die Gruppe für die Anstrengungen des Aufstieges. Eine rasante Abfahrt bis zum See in 900 m Höhe bringt zusätzlichen Genuss. Hier der Nautgardstinden aus einer anderen Sicht mit den Hütten am Russbodensee rechts im Hintergrund. Die Weite der Landschaft in Jotunheimen wird einem bewusst.



Am nächsten Tag ein geringerer Anstieg, so zur Erholung und Freude mit schönen Ausblicken über das gesamte Tourengebiet. Im Hintergrund die Besshöhe, ein weiteres geplantes Bergziel.



Weiter gehts am nächsten Tag zur TNT Hütte Glitterheim. Jetzt setzt zum ersten Mal schlechteres Wetter ein. Über einen Pass erreichen wir den Fuß eines Gletschers.




Eine Wetterbesonderheit überrascht uns am Fuße des Stygehöbreen (Gletscher); im völlig verhangenen Himmel bildet sich ein blauer Himmelsausschnitt, der trotz hoher Wolkengschwindigkeit ständig an der gleiche Stelle stehen bleibt. Für uns eine willkommene Gelegenheit eine Pause auf einer schönen, langen, abwechslungsreichen Tagesetappe einzulegen.



Zurück in unserer gemütlichen Russvatsbui. Pause bei einem ruhigen Gespräch und einer genussvollen Pfeife Tabak zwischen Thor und Günter in der Fischerhütte.



Der letzte Tag zeigt auch mal, dass es anders im Hochgebirge zugehen kann! Der Wind braust um unsere Hütten. Es hatte in der Nacht geschneit, ca. 10 Zentimeter Neuschnee!! Aber die Schneewächten um die Hütten wachsen über einen halben Meter an. Der kalte Wind türmt, so könnte man meinen, den gesamten Schnee von der zugefrorenen Seeoberfläche um uns auf. Wir graben mehrfach den Eingang zu unseren Hütten frei und auch unser kleines Klohäuschen, welches wir in den letzten Tagen nur über einen 2 m tiefen Abstieg im Schnee erreichen, wird erneut zugeweht und stellt uns vor weitere Ausgrabungsarbeiten. Das macht es ja alles so aufregend in dieser schönen Bergwelt von Jotunheimen.

Am nächsten Tag zurück zur Zivilisation!

Noch eine Übernachtung bei typischer Norwegischer Kost im Hotel Vagamo. Dann bringt uns die Fähre zurück von Oslo nach Kiel und die Heimat hat uns wieder.