4 Tage OL vom Feinsten: Indoorsprint, Burgsprint, DM-Lang, D-Cup
Highlights:
Über das lange Wochenende 3.-6.10.2024 hatte der USV TU Dresden zum Saxonia-O-Festival ins Elbsandsteingebirge eingeladen. Schon die Ausschreibung versprach ein ereignisreiches Wochenende, das sich kaum ein Orientierungsläufer entgehen lassen wollte. So hatten über 900 deutsche OLer und einige Gäste aus den Nachbarländern Polen, Tschechien sowie aus Skandinavien gemeldet. Wir vom Ski-Club sind mit insgesamt 11 Läufern, Läuferinnen und „Anhang“ nach Sachsen gereist.
Indoorsprint:
Die Wettkämpfe starteten mit einem Indoorsprint am Donnerstag in Dresden. Indoorsprint ist eine relativ junge Wettkampfform aus Skandinavien, um auch im Winter Sprints durchführen zu können. Dazu braucht man ein Gebäude mit mehreren Etagen, möglichst verwinkelt, mit vielen Treppenhäusern, einige Rollen Absperrband für künstliche Sperren und schon kann es losgehen.
In Dresden bot der Schuhmann- und Hülße-Bau der Uni diese Voraussetzungen. Durch den Feiertag wurden die Gebäude nicht für den Unibetrieb gebraucht und konnten kurzerhand als Wettkampfort umfunktioniert werden. Das ehemalige Gerichts- und Gefängnisgebäude war als „Klein-Hogwarts“ angekündigt worden und hielt mit 6 bzw. 7 Etagen, Zwischenetagen, unzähligen Treppenhäusern, Wendeltreppen, Hörsälen, Seminarräumen, Kellerräumen usw. allen Erwartungen stand. Die Bahnen waren von „weiß“ mit 0,6 km Länge auf 3 Etagen, 15 Posten und Schwierigkeit „leicht“ für Kinder und Anfänger bis zu „schwarz“ eingeteilt: 3,5 km Länge, 46 Etagen auf der Idealroute, 24 Posten und Schwierigkeit „außerordentlich schwer“ für die Eliteherren. Bei der Anzahl an Etagenwechseln in Form von Treppenstufen kam neben den komplexen Routenwahlaufgaben auch der sportliche Aspekt nicht zu kurz. Ein gruselig hergerichteter Halloween-Keller mit Riesenspinne, die den Posten bewachte, sorgte bei Groß und Klein für Heiterkeit.
Leon war mit 44 min Laufzeit auf der schwarzen Bahn als 6. platzierter einer der schnellsten Läufer.
Burgsprint:
Am Freitag folgte ein klassischer DPT-Sprint in dem malerischen Örtchen Hohnstein. Vom WKZ am Schwimmbad gab es zunächst eine schnell zu laufende Passage in modernem Wohngebiet, bevor die Bahnen in den alten Ortskern und hoch in die Burg Hohnstein führten. Mit Inga auf Platz 2, Caro auf Platz 6 und Anna auf Platz 9 hatten wir 3 Läuferinnen in den top10. Leider war der Lauf so verregnet, dass sich die Wettkämpfer schnell in ihre Quartiere verzogen oder - so wie wir - in einem netten Restaurant die Reserven für die kommenden Wettkämpfe auffüllten und die Karten der ersten beiden Tage ausgiebig besprachen.
DM-Lang:
Am Samstag war mit den Deutschen Meisterschaften auf der Langdistanz der nationale Höhepunkt des Jahres 2024. Dafür hatte der USV TU Dresden die „Nikolsdorfer Wände“, ein in Deutschland einmaliges Felsengebiet, extra von tschechischen Kartenaufnehmern neu kartieren lassen. Für alle Altersklassen gab es relativ kurze dafür aber steile Bahnen, bei denen sauberes Orientieren durch die Steine und bis zu 20 m hohen Felswände gefordert war.
Caro setzte schon relativ früh mit 37:53 min eine Bestzeit in ihrer Altersklasse (D50), die erst ganz zum Schluss von der Berlinerin Daniela Zschäckel um 7 sec und dann noch einmal von Monika Depta/ OLG Siegerland unterboten wurde.
Herzlichen Glückwunsch zur Bronzemedaille, Caro!
Mit Inga auf Platz 8 und Gerrit auf Platz 9 gab es zwei weitere top 10- Platzierungen.
Inken, die noch nicht so lange beim OL dabei ist, lief ihre erste DM-Langdistanz in der Damenelite. Als sie die Ziellinie überquerte, begrüßte sie die gesamte Zielwiese mit „Happy Birthday“ und einige Helsaer und Göttinger Freunde überreichten ihr einen Geburtstagskuchen. Alles Gute zum Geburtstag, Inken!
Nach der Regen- und Schlammschlacht in den Nikolsdorfer Wänden traf man sich abends zur Siegerehrung in der Mehrzweckhalle in Bad Schandau. In einem Ehrungsmarathon wurden der Indoorsprint, der Burgsprint und die DM-Lang geehrt. Als letzte Ehrung folgte traditionell die Ehrung der Bundesrangliste für das Jahr 2024, bei der die Punktbesten aus allen BRL-Läufen des Jahres das Siegertrikot überreicht bekamen. Anna war nachmittags noch traurig über ihren Lauf, der nicht so erfolgreich war, wie sie erhofft hatte. Aber umso mehr freute sie sich über den Gewinn der Bundesrangliste in der D12, denn über alle Läufe des Jahres gerechnet, ist sie in ihrer ersten Saison super gelaufen.
Herzlichen Glückwunsch zum Sieg der Bundesrangliste 2024, Anna!
Eine weitere Tradition nach der DM-Lang ist die Vergabe des Förderpreises in Form eines Pokals für besondere Tätigkeiten und Leistungen für den deutschen OL. In diesem Jahr wurde das Team für Öffentlichkeitsarbeit mit seinen Köpfen Leon und Sabine (OSC Kassel) ausgezeichnet. Leon schreibt seit der Übernahme dieses Amtes die meisten Artikel auf der Homepage o-sport.de, berichtet ausführlich über alle Trainingslager, Wettkämpfe und sonstigen Angelegenheiten im National- und Bundesnachwuchskader und hat dadurch besonders in der Wahrnehmung des Nationalkaders und Nachwuchskaders viele positive Impulse gesetzt. Leon hat mit Sabine, Patrizia und Corinna (beide TU Dresden) das neue Jahresmagazin „Die Jahreskarte“ auf den Weg gebracht. Inzwischen ist die zweite Auflage in der Entstehung mit Berichten von Fuß-OL, Ski-OL, Mountainbike- und Trail-O aus dem In- und Ausland.
Herzlichen Glückwunsch zum Förderpreis 2024, Leon!
Deutschland-Cup:
Den Abschluss des Wettkampfwochenendes und der nationalen Wettkampfsaison bildete der D-Cup. 5 Läufer bzw. Läuferinnen aus unterschiedlichen Altersklassen eines Vereins laufen dabei in einer Staffel um den Deutschlandpokal. Damit auch kleinere Vereine mitlaufen können, sind bis zu zwei Fremdstarter erlaubt.
Wir hatten zwei Staffeln am Start, die am Sonntag ab 9.30 Uhr durch die Nikolsdorfer Felsen orientierten. In unserer ersten Staffel kam Emma (OL-Team Lippe) im Mittelfeld auf einer sehr selektiven Strecke nicht ganz zufrieden aus dem Wald. Auf der zweiten Bahn konnte Leon mit einem richtig guten Lauf 21 Plätze nach vorne laufen, was Caro mit einem weiteren schnellen Lauf halten konnte. Gerrit musste erst kurz vor der Ziellinie noch den Schlussläufer aus Regensburg nach langem Gegenhalten passieren lassen. In der Endabrechnung lag die Staffel Helsa 1 mit 2:59:53 h Laufzeit auf einem guten 28. Rang von insgesamt 80 Teams. Unser Vereinsnachbar OSC Kassel beendete die Staffel auf Rang 46 (3:32:26 h). Der Sieg ging an den Favoriten SV Robotron Dresden (2:08:29 h).
Anna startete im Schüler-Deutschland-Cup für das Team vom Preetzer TSV. Von 19 gestarteten Schülerteams kam Anna als Startläuferin als vierte von der Startstrecke. Obwohl Anna, Solveig, Marit und Raika als reines Mädchenteam angetreten waren und mit Abstand die Jüngsten waren, kamen sie insgesamt auf einen guten 8. Rang (1:54:41 h). Es siegte das Team von Post SV Dresden 1.
Hier die Ergebnisse aus Vereinssicht:
Indoorsprint:
DPT-Burgsprint:
DM-Lang:
D-Cup/ Schüler-D-Cup:
Endstand Bundesrangliste 2024: