24. Thüringer 24-Stunden-OL am Himmelfahrtswochenende 2024
Nach zwei Jahren war es am 10.-12. Mai 2024 wieder so weit, der USV Jena hatte zum 24-Stunden-OL eingeladen. Das Ereignis startete diesmal in dem schon von 2015 bekannten Karolinenfield, einem kleinen Örtchen mitten im Thüringer Wald. Gastgeber war wieder der Karolinenhof, ein Ferienbauernhof umgeben von Wiesen und Wald, oder was die Stürme, Trockenheit und Borkenkäfer davon übriggelassen haben.
Freitagabend entstand auf der Wiese neben dem Bauernhof ein riesiger Campingplatz für knapp 1000 Orientierungsläufer aus dem In- und benachbarten Ausland. Abends sorgte die Rockband Coleslaw für Stimmung und viele nutzen das, um schon mal die Beine beim Tanzen zu lockern.
Nach einer eher kalten Nacht mit dem seltenen Ereignis von Polarlichtern am Himmel, war am Samstagmorgen Sonnenschein und bestes Laufwetter. Pünktlich um 9.00 Uhr war der Massenstart für die Startläufer der 182 Staffeln. Es waren 17 6-Stunden-Staffeln für Kinder und Jugendliche bis 14 Jahre, 92 12-Stunden-Staffeln und 74 24-Stunden-Staffeln am Start. Sehr zur Freude der Zuschauer führte das erste Drittel der gegabelten Startstrecke über die Wiesen und die Waldränder rund ums Dorf, so dass die Läuferinnen und Läufer länger als gewöhnlich beobachtet und angefeuert werden konnten.
Wir vom Ski-Club Helsa waren mit 7 Läuferinnen und Läufern angereist, die auf 3 Teams verteilt waren. Louisa ist eine 12-Stunden-Staffel mit ihren Mädels vom D-Kader gelaufen. Der Teamname, den die fünf sich ausgesucht hatten war „die Planlosen“ und wenn man sie abends beim Besprühen der Team-T-shirts und in der Vorbereitung vor den Wechseln beobachtete, dann war der Name Programm. Doch im Wald waren sie keineswegs planlos, denn mit insgesamt 17 abgelaufenen Bahnen (Platz 32) schlugen sie deutlich unser 12-Stunden-Team die „Sahneschnittchen“, in dem Peter K., Uta, Helga und Brigitte unterwegs waren. Wir kämpften uns durch Dickichte und über die zahlreichen Kahlschläge und erreichten schließlich 13 Bahnen.
Leon und Inken waren mit dem Göttinger Studententeam „Let’s GÖ“ in einer 24-Stunden-Staffel unterwegs. Dabei war es Inkens erstes Staffelrennen und sie meinte hinterher, dass es nachts gar nicht so schlimm gewesen sei, wie sie zunächst angenommen hatte und dass es eigentlich ganz gut gewesen sei. Leon ging morgens um kurz vor 8.00 Uhr auf die letzte Strecke für sein Team, zeitgleich mit Nilas vom befreundeten Team „Seesen aufm Besen“. Nach 23 Stunden OL machten sich die beiden vor dem Wechsel nochmal richtig „heiß“ und stachelten sich gegenseitig an, denn wer von beiden als erstes zurück sein würde, würde sein Team vor dem anderen in die Ergebnisliste einreihen. Beide hatten noch eine kurze schwere Bahn zu laufen. Als dann Leon und Nilas fast zeitgleich von ihren unterschiedlichen Schlussposten angekündigt wurden, war natürlich das Gejohle groß. Leon gewann den Zweikampf mit einigen Sekunden Vorsprung. Im Ziel klatschten sich die beiden mit lachenden Gesichtern ab (nach fast 24 Stunden OL!). Let’s GÖ kam damit auf insgesamt 33 abgelaufene Bahnen und Platz 15 im Endergebnis.
Wenig später wurden dann die letzten Sekunden des 24. Thüringer-24-Stundenlaufs runtergezählt. Diejenigen, die kurz vorher noch eine Bahn für ihr Team ins Ziel brachten wurden bejubelt und diejenigen, die um wenige Sekunden oder Minuten den Zielschluss verpassten bekamen viel Applaus für ihren Einsatz.
Anschließend wurde die Zeltstadt wieder abgebaut und alle trafen sich in der Festhalle/ Maschinenhalle zur Siegerehrung. Die 6-Stunden-Staffel gewann das Team aus Steinberg, die 12-Stunden-Staffel das Team „a-lone in front“ aus Dresden. Die 24-Stunden-Staffel gewann mit 38 abgelaufenen Bahnen einmal mehr das Team „Sommernachtstraum“ aus Dresden. Diesmal gab es eine Besonderheit: in der Nacht ist ein Kälbchen auf dem Karolinenhof geboren worden und das Siegerteam durfte den Namen aussuchen. Das Kälbchen wurde „Alma“ getauft.
Nachdem die Zeltwiese so aufgeräumt war, dass der Bauer anschließend wieder seine Kühe darauf weiden lassen kann, machten wir uns müde, etwas fußlahm, aber glücklich auf den Heimweg.
Wer beim nächsten, dem 25. Thüringer-24-Stunden-OL dabei sein will, sollte sich schon mal Himmelfahrt in zwei Jahren, 15.-17. Mai 2026, als festen Termin in seinen Kalender eintragen.
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